CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 77% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Die gegenwärtige Situation an den Aktienmärkten ist an sich schon besorgniserregend. Gleichzeitig finden in einem anderen Bereich des Finanzmarktes bedeutende Entwicklungen statt, die möglicherweise weitreichende Folgen haben werden.

Globale Marktturbulenzen durch Zölle und Anleiheverkauf

Die internationalen Finanzmärkte verzeichneten am Mittwoch zu Handelsbeginn wieder Kursverluste. Die Einführung erhöhter Zölle auf chinesische Importe i.H.v. (vorläufig) 104 % durch DJT und ein starker Ausverkauf von US-Staatsanleihen schürten weiterhin die Unsicherheit und die Furcht vor einem Kapitalabfluss aus den USA.

Volatile Märkte in Krisenmanier

Die aktuelle Woche zeichnet sich durch eine ungewöhnlich hohe Volatilität aus, die an frühere Krisenzeiten erinnert. An den Aktienmärkten kam es zu erheblichen Wertverlusten, und auch die Rohstoff- sowie Schwellenländermärkte sind stark betroffen. Im Zentrum der aktuellen Marktbewegungen stehen US-Staatsanleihen und der US-Dollar, deren Stabilität für das globale Finanzsystem von entscheidender Bedeutung ist.

Anleihemarkt unter Druck

Im Tagesverlauf stieg die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen US-Staatsanleihe um 0,12 Prozentpunkte auf 4,38 Prozent. Der Anstieg über die letzten drei Handelstage summiert sich auf fast 0,40 Prozentpunkte – einer der stärksten Anstiege innerhalb so kurzer Zeit seit 25 Jahren. Ein Marktstratege von IG deutete an, dass sich die Aufmerksamkeit von Aktien auf den Anleihemarkt verlagert habe und dort Anzeichen von Spannungen sichtbar würden.

Die bevorstehende Auktion neuer zehnjähriger Staatsanleihen, die kurz auf einen bereits schwachen Verkauf dreijähriger Anleihen folgt, könnte den Druck auf US-Staatsanleihen weiter erhöhen und sich als wichtiger Indikator für die Anlegernachfrage erweisen. Analysten der ING sehen einen "Verkauft-die-USA"-Trend, der die übliche Reaktion steigender Rezessionsrisiken (sinkende Renditen) überlagert.

Spekulationen und Warnungen

Ein Ökonom von Nomura bezeichnete die Situation als ein beispielloses und kostspieliges "Hühnerspiel" zwischen den USA und China, bei dem keine Seite nachzugeben scheint. Beobachter spekulierten, dass China mit Währungseingriffen auf die Zölle reagieren könnte, äußerten aber gleichzeitig die Hoffnung auf eine letztendliche Einigung. Analysten von JPMorgan warnten vor einer globalen Rezession infolge der eskalierenden US-Zölle gegen China, die US-Haushalte und Unternehmen finanziell stark belasten würden. Die chinesische Währung bleibe wirtschaftspolitisch wichtig. Der US-Dollar verlor gegenüber Yen und Franken. Die sinkende globale Energienachfrage führte zu deutlichen Preisrückgängen bei Öl, insbesondere bei der Sorte Brent. Gold hingegen konnte seine Aufwärtsbewegung fortsetzen und deutlich zulegen.

Warum steigende Anleiherenditen für die USA problematisch sind

Die aktuellen Bewegungen am Anleihemarkt könnten weitreichende Konsequenzen haben. Die Vereinigten Staaten sind kontinuierlich darauf angewiesen, neue Staatsanleihen auszugeben, um ihre bestehenden Schulden umzuschulden. Wenn die Renditen dieser Anleihen steigen, erhöhen sich auch die Kosten für diese Refinanzierung, was die ohnehin angespannte Schuldensituation des Landes weiter verschärft. Die US-amerikanische Gesamtverschuldung beläuft sich bereits auf über 36 Billionen US-Dollar. Darüber hinaus sehen sich private Haushalte und Unternehmen in den USA mit höheren Zinssätzen für ihre aufgenommenen Kredite konfrontiert. Dies steigert die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleitet.

Mögliche weitere Entwicklungen

Die zukünftige Entwicklung ist schwer vorherzusagen. Sollte der Verkaufsdruck auf Staatsanleihen anhalten, ist ein Eingreifen der US-amerikanischen Notenbank (Fed) wahrscheinlich. Sie könnte versuchen, die Lage durch Käufe von US-Staatsanleihen zu stabilisieren. Ergänzend dazu könnte die Fed die Leitzinsen senken, um die Refinanzierung für Unternehmen zu verbilligen. Allerdings birgt dies das Risiko eines erneuten Anstiegs der Inflation. Denn eigentlich wäre eine restriktive Geldpolitik der Fed geboten, da die eingeführten Zölle tendenziell zu Preissteigerungen in den USA führen dürften.

Langfristige Auswirkungen auf das globale Finanzsystem

Die langfristigen Folgen könnten noch gravierender sein. US-Staatsanleihen verlieren zunehmend ihren Status als sicherer Anlagehafen. Dies könnte zu tiefgreifenden Veränderungen im internationalen Finanzsystem führen. Nicht nur Unternehmen, Investoren und andere Staaten müssten ihre Anlageentscheidungen überdenken. Da US-Staatsanleihen bisher als nahezu risikofrei galten, dienten sie als Basis für sämtliche Renditeberechnungen. Ein Verlust dieses Status würde das gesamte System zwingen, sich neu zu justieren – was mit erheblichen Turbulenzen einhergehen könnte. Die Auswirkungen solcher Verwerfungen waren beispielsweise in den Tagen nach dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 deutlich sichtbar.

Drohender "Sell America"-Moment

Stephen Innes von SPI Asset Management sieht in der aktuellen Entwicklung zudem eine Gefahr für die Rolle des US-Dollars als globale Leitwährung. In einem Kommentar schreibt er, dass die eigentliche Gefahr entstehe, wenn die Kurse der Staatsanleihen weiter fallen, während der Aktienmarkt schwach bleibe. Dies seien erste Anzeichen für einen "Sell America"-Moment, der die Dominanz des Dollars schnell und unerwartet beenden könnte.