Der E-Commerce- und Cloud-Gigant Amazon hat die Erwartungen der Analysten mit seinen jüngsten Geschäftszahlen zum dritten Quartal deutlich übertroffen und damit die Grundlage für eine Neubewertung der Aktie am Markt geschaffen. Mit einem Gesamtumsatz von beeindruckenden 180,2 Milliarden US-Dollar und einem Nettogewinn von etwas mehr als 21 Milliarden US-Dollar wurden die Prognosen der Wall Street klar geschlagen.
Marktreaktion und das neue Allzeithoch
Die überzeugenden Ergebnisse führten umgehend zu einer starken Kursreaktion. An der US-Techbörse NASDAQ schloss die Aktie am vergangenen Freitag 9,85 Prozent höher bei 244,22 US-Dollar. Die positive Dynamik setzte sich fort und fand ihren Höhepunkt in der Ankündigung eines strategischen, mehrjährigen Cloud-Großauftrags mit OpenAI im Volumen von rund 38 Milliarden US-Dollar. Dieser Deal katapultierte das Papier am vergangenen Montag auf ein neues Allzeithoch bei 258,60 US-Dollar. Zuletzt pendelte die Aktie leicht von dieser Bestmarke zurück und notierte am Mittwoch bei rund 248,03 US-Dollar, was die erhöhte Volatilität rund um die neuen Kursniveaus widerspiegelt und Tradern neue Einstiegs- und Ausstiegspunkte bietet.
Cloud und Werbung als Profit-Treiber
Die verbesserte Profitabilität des Konzerns basiert maßgeblich auf der Entwicklung der hochmargigen Geschäftsbereiche: Die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) legte um starke 20 Prozent auf 33 Milliarden US-Dollar zu und übertraf damit die Erwartungen der Marktbeobachter deutlich. Auch das Werbegeschäft entwickelt sich zu einem immer wichtigeren Standbein und verzeichnete ein beeindruckendes Wachstum von 24 Prozent auf 17,7 Milliarden US-Dollar. Diese starke Performance in margenstarken Segmenten trägt wesentlich zur Ergebnisverbesserung bei, trotz enormer Investitionen und einmaliger Belastungen wie einer FTC-Strafe von 2,5 Milliarden US-Dollar.
Die Analysten sind sich einig: Die Wachstumsstory für die kommenden Jahre ist gefestigt. Ronald Josey von der Citigroup lobte die Beschleunigung bei AWS und stuft Amazon weiterhin als "Top Pick" in der Internetbranche ein. Justin Post von der Bank of America (BofA) hob in seinem Kommentar den aggressiven Kapazitätsausbau von AWS hervor, dessen Stromkapazität seit 2022 verdoppelt wurde und bis 2027 nochmals verdoppelt werden soll. Post folgert daraus ein robustes Wachstumspotenzial von über 25 Prozent für AWS in den nächsten zwei Jahren. Die anstehende Konferenz AWS re:Invent soll zudem Fortschritte mit neuen Cloud-Instanzen und den KI-Modellen von Amazon Nova präsentieren.
Strategische Stärkung durch Milliarden-Investitionen
Der strategische 38-Milliarden-Deal mit OpenAI sichert dem KI-Unternehmen Zugang zu Amazons AWS-Infrastruktur, einschließlich Hunderttausender NVIDIA-GPUs für das Training neuer Modelle. Dies festigt Amazons Position im globalen KI-Wettbewerb erheblich und wird als wichtiger Erfolg gegen Konkurrenten wie Microsoft und Google im Rennen um die Technologieführerschaft gewertet.
Amazon untermauert seine KI-Ambitionen weiter durch eine Erhöhung der Gesamtinvestitionen für 2025 auf den Rekordwert von 125 Milliarden US-Dollar. Diese massive Kapitalallokation konzentriert sich auf zukunftsträchtige KI-gestützte Dienste wie den Business-Chatbot Q, die Cloud-Plattform Bedrock und den Shopping-Assistenten Rufus. Gleichzeitig plant das Unternehmen eine umfassende Umstrukturierung mit dem Abbau von bis zu 14.000 Stellen im Managementbereich, um die Agilität und Kosteneffizienz zu erhöhen. Für das laufende Quartal prognostiziert Amazon operative Gewinne zwischen 21 und 26 Milliarden USD sowie Umsätze von 206 bis 213 Milliarden USD – beides liegt über den bisherigen Markterwartungen und signalisiert eine Fortsetzung der starken Dynamik.

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