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In den Siebzigern und Achtzigern eindeutiges Erkennungszeichen von Hippies, Sozialkundelehrern, Vertretern des Gesundheitssektors und Anhängern der Friedensbewegung in Deutschland gerierten die Ökolatschen in den letzten 20 Jahren zum Hipster-Lifestyle-Schuh. Heidi Klum präsentierte 2003 ihre eigene Kollektion, Leonardo DiCaprio trägt sie im Restaurant und Frances McDormand erschien 2019 in selbst entworfenen Birkenstocks zur Oscar-Verleihung. Endgültigen Kultstatus erlangten sie wohl letztes Jahr im November, als die ausgelatschten Arizona-Sandalen von Apple-Mitbegründer Steve Jobs bei Julien´s Actions in New York für 218.750 USD versteigert wurden. Und mit perfekt getimtem Product-Placement machte Birkenstock erst kürzlich im Blockbuster dieses Sommers auf sich aufmerksam. Vor die Wahl gestellt, entscheidet sich Barbie statt ihrer Pumps ein Paar pinkfarbene Arizona-Sandalen von Birkenstock zu tragen als Symbol ihrer Authentizität und Unabhängigkeit. 

Birkenstock hält auch bei einem möglichen Shutdown in den USA an seinem Plan fest in der nächsten Woche seine Investoren-Roadshow für das IPO zu starten. Für den in der zweiten Oktoberwoche geplanten Börsengang an der New York Stock Exchange (NYSE) wird lt. Bloomberg eine Bewertung von mindestens 8 Milliarden USD angestrebt. Weil sich Birkenstock bei Investoren als Produzent von Luxus– und Lifestyleprodukten präsentiert, könnten auch bis zu 11,5 Milliarden USD erzielt werden. Die Aktien werden unter dem Tickersymbol “BIRK” platziert. Konsortialführende Banken sind JP Morgan, Goldmann Sachs und Morgan Stanley. Genaue Angaben zum Ausgabepreis sind bisher nicht bekannt, auch nicht zur Zeichnungsfrist – diese könnte Insidern zufolge wohl eine Woche vorher starten. Mit 54% sind die USA und Südamerika die größten Absatzmärkte im abgelaufenen Geschäftsjahr, gefolgt von Europa mit 36%. Dies mag wohl auch erklären, warum der Börsengang in den USA umgesetzt wird, wo die Schuhe schon viel länger als trendy geschätzt werden.  

Das Traditionsunternehmen, nach eigenen Angaben “Erfinder des Fußbetts”, lässt sich bis ins Jahr 1774 zurückverfolgen mit der ersten urkundlichen Erwähnung des Schuhmachermeisters Johann Adam Birkenstock. Die Folgegenerationen stellten orthopädische Sohlen und Einlagen her, bis 1963 Karl Birkenstock die erste Sandale, dass “Madrid”-Modell, entwickelte. Drei Jahre später begann die Deutsch-Amerikanerin, Margot Fraser, Birkenstock-Schuhe in die USA zu importieren. Sie gründete 1974 “Birkenstock USA”, erhielt die Vertriebsrechte für die Ihrer Meinung nach “seltsam aussehenden Sandalen” und gilt als Wegbereiterin für den enormen Erfolg und Bekanntheitsgrad von Birkenstock in den USA.  

In der heutigen Form existiert das Unternehmen aus Linz am Rhein seit 2013. Nach einer Restrukturierung wurden 38 Einzelunternehmen in drei GmbH für Produktion, Vertrieb und Service zur Birkenstock Group zusammengeführt. Mit der Leitung der Geschäfte wurde erstmals in der Firmengeschichte ein Führungsduo beauftragt, das nicht zur Familiendynastie gehörte. 

Im Februar 2021 verkaufte die Familie Birkenstock die Mehrheit der Anteile an ihrem Unternehmen für 4,7 USD an die amerikanisch-französische Beteiligungsgesellschaft L Catterton, einem Joint Venture des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH, mit Hauptaktionär Bernard Arnault und dem US Private-Equity-Unternehmen Catterton. Oliver Reichert blieb alleiniger Geschäftsführer.  

Birkenstock verzeichnete in den Jahren von 2014 bis 2022 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 20 % p.a. Im letzten Geschäftsjahr 2022 stieg der Umsatz sogar um 29% auf 1,2 Milliarden Euro bei knapp 400 Mio. Euro Gewinn. Zum Produktportfolio gehören seit 2017 auch Naturkosmetik und Betten. 95% der Produkte werden in Deutschland mit derzeit 5500 Mitarbeitern produziert. International ist Birkenstock in 15 Ländern vertreten. Der Anteil des Direktvertriebs am Umsatz von 18% im Jahr 2018 konnte auf 38% im letzten Geschäftsjahr gesteigert werden. Die Strategie von CEO Reichert die Marke aus den Schuhfachgeschäften herauszuholen und eigene Stores zu eröffnen, scheint also erfolgreich zu sein. Erst im vergangenen Jahr informierte das Unternehmen die Händler, dass Sie nur noch bis Ende Mai 2023 mit Birkenstocks beliefert würden.